Koordination: Karin Randall
Seit dem Schuljahr 2021/22 ist auch die Sonnenblumenschule in Eltville-Erbach im Rheingau Teil der MUS-E® Familie. Die Schule setzt einen Schwerpunkt im Bereich der Hochbegabtenförderung und liegt umrahmt von Weinbergen im Eltviller Stadtteil Erbach. Neben einem naturnahen Schulhof verfügt die barrierefreie Schule über eine Auszeichnung als Internet-ABC-Schule.
Schuljahr 2023/24
MUS-E® Künstler Anton Rudakov berichtet: "Auch hier an der Sonnenblumenschule bin ich davon überzeugt, dass ein umfangreiches Kunst- und Kulturangebot vor Ort dazu beiträgt, dass sich die Kinder sowohl körperlich als auch geistig ausgeglichen und harmonisch entwickeln."
Achtsamkeit • Rhythmik, musikalisches Gefühl • Einlassen auf Neues • Problemlösung • Konzentration • Koordination
Das Projekt "Irischer Tanz, Céilí" mit den MUS-E® Künstlerinnen Rebecca Westerdale und Marie Zimmermann war eine ganz besondere Erfahrung die Schüler:innen der Klasse 3. Insgesamt wurden vier verschiedene Céilí-Tänze eingeführt und gemeistert.
Der erste Céilí fokussierte sich auf einfache Bewegungen im Rhythmus zur Musik und das Tanzen mit Partner:innen. Die Kinder mussten lernen, Hand in Hand zu tanzen und Partner:innen zu wechseln, was anfangs herausfordernd war. Im zweiten Tanz wurden traditionelle Céilí-Swings und komplexere Bewegungsabläufe eingeführt, was eine höhere Konzentration und Koordination erforderte. Der dritte Céilí fiel den Kindern leichter, da sie Elemente aus den vorherigen Tänzen wiedererkannten, was zu spürbarer Erleichterung führte. Der vierte und letzte Céilí stellte die größte Herausforderung dar, da er einen "richtigen" Céilí-Schritt und anspruchsvollere musikalische Rhythmen beinhaltete.
Es dauerte oft, bis sich die Kinder in den Tanz einfanden, und die Konzentration ließ manchmal nach. Trotz der Herausforderungen arbeitete die Klasse über den gesamten Zeitraum mit Spaß am Thema. Die Schüler:innen konnten erstaunlich viele Tanzschritte und Elemente in kurzer Zeit erlernen. Das Tanzen half vielen Kindern, selbstverständlicher mit Klassenkamerad:innen Kontakt aufzunehmen, während es für einige weiterhin schwierig blieb. Neuzugänge in der Gruppe wurden schnell integriert und konnten gut in das laufende Programm einsteigen.
Wir freuen uns, dass mit der Klasse 3 erneut eine MUS-E® Klasse durch die PwC-Stiftung im Stifterverband gefördert wurde.
"Ich kann es!"
"Das sieht leicht aus, aber in Wirklichkeit ist das schwer."
Schuljahr 2022/23
Das Projekt "Kinder haben Rechte" mit MUS-E® Künstlerin Christine Stahl in der Klasse 1b legte den Schwerpunkt auf die spielerische Auseinandersetzung mit wichtigen sozialen Themen anhand von Bewegungsspielen, Mimik und Pantomime. Ein zentrales Beispiel war das "Recht auf eine eigene Meinung". Zunächst wurde der Begriff "eigene Meinung" thematisiert, da vielen Kindern nicht klar war, was genau damit gemeint ist. Anschließend wurden auf dem Schulhof Bewegungsspiele durchgeführt, die den Entscheidungsprozess verdeutlichten. Eine einfache Frage wie "Schokoladen- oder Vanilleeis?" führte zu schnellen Entscheidungen bei einigen, während andere Schwierigkeiten hatten. Im weiteren Verlauf wurden komplexere Fragen wie "Lesen oder Schreiben?" gestellt.
Im Klassenzimmer konnten die Kinder dann ihre persönlichen Anliegen teilen. Themen wie Tierquälerei, Waldsterben oder die unfaire Behandlung durch Erwachsene standen bei vielen im Vordergrund. Jedes Kind erstellte zu seinem Thema ein eigenes Plakat, das szenisch in Impro-Theater-Form präsentiert wurde. Dieser schrittweise Aufbau – erst in Zweier-, dann in Vierergruppen und schließlich vor der gesamten Klasse – half allen Kindern, ihre Scheu abzulegen und frei vor anderen zu sprechen. Dies führte zu einer bewussten Meinungsbildung und regte Diskussionen über den Schulalltag an. Neben der inhaltlichen Arbeit förderten die spielerischen Bewegungsabläufe und der natürliche Bewegungsdrang den individuellen Ausdruck der Kinder, sowohl im Einzelnen als auch in der Gruppe. Besonders wichtig war dabei die Integration von Kindern aus dem Kinderdorf in Eltville. Für diese Kinder, die teilweise älter waren, waren die Themen Gemeinschaft und Zugehörigkeit besonders bedeutend. Die Erfahrung, Rechte zu haben und diese zu äußern, unterstützte ihre Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig. Das Projekt stärkte das Selbstbewusstsein der Kinder und ermutigte sie, sich klar zu äußern und auch Führungsrollen in Gruppensituationen zu übernehmen. Gefördert wurde diese Klasse durch die PwC-Stiftung im Stifterverband.
MUS-E® Künstlerin Franziska König war mit einem Projekt aus der Sparte der Bildenden Kunst in der zweiten Klasse aktiv.
"Interessant fand ich die Themen, die während des Bastelns zwischen mir und den Kindern immer wieder aufkamen: Wichtig war immer wieder das Thema Familie, Glauben (in der Unterscheidung zu Wissen/unterschiedlichen Religionen, aber auch in Bezug auf den Tod bzw. das Danach) und Freundschaft. Sie zogen sich trotz immer wieder anderen Gesprächskonstellationen durch das gesamte Halbjahr. Während die Hände beschäftigt sind, lässt es sich ganz offensichtlich besser über den Sinn des Lebens miteinander reden ..."
- MUS-E® Künstlerin Franziska König
Schuljahr 2021/22
Körperbewusstheit • Bewegungen und Körperteile unterscheiden • Stimmungen nachspüren • Balance und Schwerkraft
Psychomotorisches Spiel mit Bambusstangen spielte im Theaterprojekt mit MUS-E® Künstler Peter Aurin eine methodische Rolle. Vielseitig einsetzbar, ist Bambus ein Medium für Sensitivität und Kreativität, das haptisch von der Klasse 1 begriffen wurde und zur freien Gestaltung anregte. Da viele Kinder glaubten, das Theaterspiel sei pausenlose Hektik, wurde das Theater über Erfahrungen der Stille eingeführt. Durch pantomimische Elemente wie das Puppenspiel konnten die Schüler:innen das ruhige Spiel als spannungsvoll erleben. Das Spiel „Museum“ und das tragende Konzept für eine Abschlussaufführung „Der Spielzeugladen“ bildeten den Rahmen für weitere Pantomimik, Storytelling, das Aufbauen einer Spielfigur und Kooperationsaufgaben.
Über die stetige Rückmeldung des Publikums wurde eine wertschätzende Haltung eingeübt, die als Grundlage für empathisches Verhalten im Spiel und beim Zuschauen diente. Die Spiele wurden sehr begeistert gespielt, und Lösungen wurden nachhaltig gesucht. Stellvertretend kann das Spiel „Blaubeere“ erwähnt werden, bei dem die ganze Gruppe Strategien entwarf und bewegtes Lösungsverhalten zeigte.
Was wurde erreicht?
Klassenlehrer Tobias Gahntz berichtet: "Für die Klasse 1 waren die Stunden mit Peter Aurin („Antonio“) immer etwas Besonderes. Es gelang ihm immer, dass die Kinder sich auf neue Übungen einließen. Ich lernte die Kinder von einer ganz anderen Seite kennen. Spannend waren vor allem die Partner:innen- und Gruppenarbeiten, in denen sich manchmal Kinder zusammenfanden, die vorher nie zusammengearbeitet hatten. Hier lernte die Klasse sehr viel: Nicht immer ist die/der beste Freund:in auch die/der beste Arbeitspartner:in. Hier wurden viele Lern- und Entwicklungsprozesse angestoßen, und über die Dauer des Projektes war bei vielen eine Entwicklung zu beobachten."
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