MUS-E® an der Carl-Schurz-Grundschule

Koordination: Jenny Schmiedel

Die Carl-Schurz-Grundschule in Spandau ist eine vierzügige Grundschule am Stadtrand Berlins. Die Schule befindet sich mitten in auf einem weitläufigen Waldgrundstück, das gleichzeitig als Schulhof genutzt wird. In diesem idyllischen Umfeld findet erstmals seit dem Schuljahr 2021/22 MUS-E® statt.

Die 4 MUS-E® Klassen an der Carl-Schurz-Grundschule in Berlin Spandau werden finanziert durch das Förderprogramm der Deutschen Postcode Lotterie. Wir danken von Herzen für die großartige Unterstützung!



Schuljahr 2021/22

2. Halbjahr: Reconnect – Wieder Zusammenfinden: Abschlussprojekt

Das Abschlussprojekt zu "Reconnect" konnte im Januar 2022 aufgrund der Corona-Maßnahmen leider nicht realisiert werden. Da freute es alle sehr, dass kurz vor den Osternferien noch mal die Möglichkeit bestand, einen Projekttag durchzuführen, und die von den Kindern selbst erarbeiteten kleinen Szenen und Choreographien nun endlich in einem Videoshooting festgehalten werden konnten. Es war wunderbar zu sehen, wie motiviert und freudig die Kinder dabei waren, sich an alles Erlernte aus dem letzen Halbjahr erinnert haben und auch in der Gruppenarbeit noch mal zusammengewachsen sind.


2. Halbjahr: Die Musik des Waldes | Klangkunst und Natur

Das Ziel des Projekts "Die Musik des Waldes – Klangkunst und Natur" war das Ausbilden eines Verständnisses für das Konzept "Rhythmus", das auf Musik, Natur und Kunst im Allgemeinen angewandt wurde. Dafür bauten die Kinder der Klassen 3a und 3d gemeinsam mit MUS-E® Künstler Rubén González Escudero Instrumente mit natürlichen Elementen und recycelten Materialen. Spaß machte allen das Erstellen eigener Kompositionen in Kleingruppen. Zunächst wurden Kompositionen gehört, die sich auf die Natur bezogen, wie Vivaldis "Die vier Jahreszeiten", um anschließend das Konzept des Rhythmus in kleinen Übungen zu studieren. Zum Abschluss bauten die Kinder Musikinstrumente mit natürlichen und recycelten Materialien verschiedener Art. Mit ihnen gingen die Schüler:innen mehrmals in den Wald, um zu musizieren und Naturklängen zu lauschen. Auch das Aufführen und Aufnehmen der Musikstücke machte allen viel Freude.

 

Was wurde erreicht?

  • Verstehen des Rhythmusbegriffs
  • Vertrauen in die eigene Einstellung
  • Einzel- und Teamarbeit Handarbeit mit unterschiedlichen Materialien
  • Kenntnis verschiedener Musikrichtungen

Fotos © Rubén González Escudero


2. Halbjahr: Das verwandelte Wir

Die Klasse 3c erlebte das Tanzprojekt "Das verwandelte Wir" mit Katharina Iva Nagel. Das Projekt wurde durch viele Umstände immer wieder vor große Herausforderungen gestellt – um so schöner war es nach der turbulenten Zeit noch ein Ergebnis des künstlerischen Forschungsprozesses zu Site-Specific-Research und Tanz gemeinsam zu realisieren zu können: Die Kinder haben im Hof und der Natur nach interessanten Eindrücken und Perseptiven geforscht und dann dazu selbst eigene Bewegungen und Tanztheater-Szenen entwickelt. Diese wurden dann draußen an besonderen Orten inszeniert – Entdeckt ihr, was sich hinter den verschiedenen Posen vebirgt? Wer entdeckt die Feder oder ein tanzendes Blatt? 


 

"Ich dachte, die anderen lachen jetzt wieder über mich – aber das ist gar nicht passiert!"

"Ha, das sieht ja richtig cool aus!"

"Das ist ja eine richtige Geschichte geworden!"

-O-Töne der Kinder beim Anschauen der fertigen Fotoreihe 

1. Halbjahr: In Bewegung – Der Zauberwald und die tanzenden Eisschollen

In der MUS-E® Klasse 3a stand die Entwicklung der eigenen Ausdruckskraft in der Tanzimprovisation mit MUS-E® Künstlerin Katharina Iva Nagel im Vordergrund. Mit verschiedenen Übungen trainierten die Schüler:innen die körperliche Selbst- und Gruppenwahrnehmung und experimentierten mit Raum, Rhythmus und diversen Bewegungsqualitäten. Die Kinder waren sehr wissbegierig, die Funktion unterschiedlicher choreografischer Prinzipien zu erforschen: Wiederholung, Pause, Gleichzeitigkeit und Gegensätze. Aus den vielfältigen Interessen und Ideen ist in der Klasse 3a ein Fokus auf Tanztheater-Elemente entstanden, der die Kinder mit Standbildern und Bewegungsabläufen kleine Szenen entwickeln ließ. 

 


Es war sehr schön zu sehen, wie motiviert und kreativ die Schüler:innen in der selbständigen Gestaltung waren. So wurden aus einer Aufgabe zu Bewegungqualitäten plötzlich ganz neue eigene Elemente entwickelt wie beispielsweise Lava, das Universum oder ein Wintersturm und anschließend tänzerisch äußerst präzise umgesetzt. Viele Kinder waren zu Beginn eher etwas ruhiger und schüchterner – so dass es besonders schön war zu sehen, wie sie nach und nach immer mehr aus sich herausgekommen sind.

Was wurde erreicht?

  • Finden des eigenen tänzerischen Ausdrucks
  • Verbesserung der kreativen Gestaltungsfähigkeit und der Konzentration
  • Mut, sich selbst vor anderen zu zeigen, aus sich herauszukommen
  • Festigung des Gruppenzusammenhalts
  • gegenseitige Unterstützung bei Herausforderungen 

„Die Choreographie zum Element Eis von uns besteht aus mehreren Teilen: Einige von uns sind die Eisschollen, die schmelzen, und andere von uns die Eisbären, die darauf versuchen voranzukommen“

„Das haben sie wirklich toll gemacht! Besonders die sonst so lauten Kerle – echt kreative Ideen!“

„Es ist schön, dass ich manche Kinder hier auch plötzlich ganz anders wahrnehmen kann als sonst im Unterricht und sie sich plötzlich ganz frei entfalten.“


1. Halbjahr: Reconnect – Wieder Zusammenfinden

Die Klasse 3d beschäftigte sich zusammen mit MUS-E® Künstlerin Katharina Iva Nagel im Projekt "Reconnect – Wieder Zusammenfinden" mit der Entdeckung der eigenen Ausdruckskraft und Bewegungsfreude. Mit Hilfe der Tanzimprovisation wurde die körperliche Selbst- und Raumwahrnehmung trainiert und mit Rhythmus, verschiedenen Bewegungsqualitäten und dem Zusammenspiel in der Gruppe experimentiert. Die Schüler:innen waren sehr motiviert und haben wunderbare eigene Ideen in Bewegungsforschung eingebracht. Ein zentrales Thema, das die MUS-E® Klasse begleitet hat, war die Frage, wie wir mit Tanz in Austausch treten und Verbindungen untereinander finden können – einen Raum zu erschaffen, in dem jede Individualität ihren Platz findet und wir doch auch gemeinsam etwas gestalten können. Das war gar nicht so einfach in einer großen Gruppe voller unterschiedlicher Charaktere! Daher waren alle auch sehr stolz, dass zum Ende des Projekts mehrere kleine Tanzszenen entstanden sind mit von den Kindern in Kleingruppen selbstentwickeltem Bewegungsmaterial. Zu Beginn steckte allen das letzte Lockdown-Schuljahr noch sehr in den Knochen – es gab viel Unruhe, Blockaden und Konkurrenz untereinander. Es war sehr schön zu sehen, wie die verschiedenen Kinder sich nach und nach immer mehr geöffnet haben, sich selbst und den anderen vertraut haben und die Freude am gemeinsamen Bewegen und auch das aufeinander Hören sich in den Imrpovisationsübungen entfaltet hat.

Was wurde erreicht?

  • Stärkung der tänzerischen Ausdruckskraft
  • Entwicklung kreativer Gestaltungsideen und einer Choreographie
  • Schulung der Koordination und Raumwahrnehmung
  • Entwickeln von Mut, Neues auszuprobieren
  • gesteigerte Geduld und Toleranz

„Ich dachte erst, es ist ganz komisch, nicht mit meiner Freundin zu tanzen, sondern mit einem Jungen – aber dann war es ganz normal, und ich habe coole neue Bewegungen gelernt!“

„Ich habe extra zu Hause trainiert, damit ich die verschiedenen Ebenen besser zeigen kann!“

„Es hat gut geklappt diesmal mit der Choreo, weil alle mitgemacht haben und niemand absichtlich Quatsch gemacht hat“

„Es war doch gut, dass ich mich getraut habe!“